Welche Verbindung kann es zwischen Stottern und systemischer Arbeit geben?
Ich stottere seit dem ich denken bzw. sprechen kann... mal mehr, mal weniger. Schwierig sind für mich jedoch nur die Anfangsmomente einer jeden (systemischen) Zusammenarbeit. Ich habe mit den Jahren und besonders in den vergangenen vier Jahren bemerkt, wie intensiv die Synergie-Effekte von einer logopädischer Behandlung, Selbsthilfe und systemischer Arbeit sein können.
Meist sind es die psychosozialen Erlebnisse die uns stotternde Menschen mehr belasten, als die reine Sprechflussstörung.
Das Bearbeiten meiner Stottersymptomatik mittels systemischer Tools hat mir geholfen, mich immer besser mit meiner Weise zu sprechen, anzunehmen. Mir ist bewusst geworden, wie ich meine Art zu sprechen oder mein Gefühl beim Sprechen ein Stück weit selbst durch meine eigene Haltung beeinflussen kann. Dies wiederum hat dazu geführt, dass ich mich in herausfordernden Sprechsituationen besser entspannen und somit die Stottersymptomatik auf ein für mich passendes Mindesmaß reduzieren kann. Und genau diesen Weg traue ich auch allen anderen stotternden Menschen zu.
Sowohl bei den "systemischen Abenden" in der Beriner Stotterer- Selbsthilfe als auch in der in den systemischen Begegnungen mit stotternden Menschen geht es nicht um eine Analyse der Stotter-Symptome, sondern vielmehr um Fragen wie: "Was will mir mein Stottern sagen?", "Was macht das Stottern mit mir und meinem Umfeld?" und/oder "Wer oder was bin ich mit meinem Stottern?". Gerne füge ich auch kreative und überraschende Fragen mit ein, um meinem Gegenüber zu einem Perspektivwechsel im Bezug auf seine Stottersymptomatik einzuladen.